Geldmengensteuerung

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Die Geldmengensteuerung (Geldmengenausweitung) und Bitcoin

Die Geldmengensteuerung bezieht sich auf die Fähigkeit von Zentralbanken oder Regierungen, die Menge des im Umlauf befindlichen Geldes zu erhöhen oder zu verringern, um die Wirtschaft zu beeinflussen. Dies wird oft als Werkzeug verwendet, um Inflation zu kontrollieren, das Wirtschaftswachstum anzuregen oder auf Krisen zu reagieren. Im Gegensatz dazu ist die Menge an Bitcoin durch das Protokoll festgelegt und kann nicht beliebig gesteuert oder ausgeweitet werden. Das macht Bitcoin zu einem Beispiel für ein Finanzsystem mit einer fixen Geldmenge, das nicht den typischen Mechanismen der Geldmengenausweitung unterliegt.

Was ist Geldmengenausweitung?

Geldmengenausweitung bedeutet, dass die Zentralbank eines Landes die Menge an im Umlauf befindlichem Geld erhöht. Dies geschieht oft durch Maßnahmen wie das Drucken von mehr Geld oder durch quantitative Lockerung (quantitative easing), bei der die Zentralbank Anleihen oder andere Wertpapiere kauft, um mehr Geld in den Umlauf zu bringen. Das Ziel ist es, die Kreditvergabe anzukurbeln, das Wirtschaftswachstum zu fördern und die Inflation zu stabilisieren.

Beispiel: Stell dir vor, ein Land ist wie eine Badewanne voller Wasser (Geld). Wenn die Wirtschaft stockt, dreht die Zentralbank den Wasserhahn auf und lässt mehr Wasser (Geld) einfließen, um die Wirtschaft „anzukurbeln“. Aber zu viel Wasser führt dazu, dass die Wanne überläuft – das wäre die Inflation.

Warum gibt es bei Bitcoin keine Geldmengenausweitung?

Im Gegensatz zu Fiat-Währungen ist Bitcoin so konzipiert, dass es eine feste Obergrenze für die Gesamtmenge hat. Es werden niemals mehr als 21 Millionen Bitcoin existieren. Diese Regel ist fest im Bitcoin-Protokoll verankert und kann nicht einfach geändert werden. Bitcoin wird durch einen Prozess namens Mining in festgelegten Intervallen geschaffen, und etwa alle vier Jahre findet ein Halving statt, bei dem die Menge an neu erzeugten Coins halbiert wird. Dies stellt sicher, dass Bitcoin im Gegensatz zu Fiat-Währungen nicht inflationär werden kann.

Metapher: Stell dir vor, du spielst ein Monopoly-Spiel, bei dem es nur eine bestimmte Anzahl von Geldscheinen gibt. Wenn sie aufgebraucht sind, gibt es keine Möglichkeit, mehr Scheine ins Spiel zu bringen. Das ist bei Bitcoin der Fall – es gibt eine festgelegte Menge, die niemals überschritten werden kann.

Auswirkungen der festen Geldmenge von Bitcoin

Die Tatsache, dass Bitcoin nicht beliebig ausgeweitet werden kann, hat mehrere Auswirkungen:

  • 1. Knappheit: Da es nur eine begrenzte Menge an Bitcoin gibt, steigt der Wert der verbleibenden Coins mit der Zeit, wenn die Nachfrage steigt. Im Gegensatz zu Fiat-Geld, das bei erhöhter Ausgabe an Wert verlieren kann, wird Bitcoin mit der Zeit potenziell wertvoller.
  • 3. Deflationäres System: Da die Ausgabe von Bitcoin mit der Zeit abnimmt, wird es als deflationäre Währung angesehen. Das bedeutet, dass der Wert eines einzelnen Bitcoins im Laufe der Zeit steigen könnte, da immer weniger neue Coins auf den Markt kommen.
Denkanstoß: Inwiefern könnte die feste Menge an Bitcoin den Umgang der Nutzer mit der Währung im Vergleich zu inflationsgetriebenen Fiat-Währungen verändern? Wird Bitcoin eher zu einem Wertaufbewahrungsmittel als zu einem täglichen Zahlungsmittel?

Vor- und Nachteile der Geldmengensteuerung bei Fiat-Währungen

  • Vorteile:
    • Zentralbanken können die Wirtschaft beeinflussen und Rezessionen verhindern, indem sie mehr Geld in Umlauf bringen.
    • Geldmengenausweitung kann kurzfristig die Kreditvergabe und das Konsumverhalten anregen.
  • Nachteile:
    • Zu viel Geldmengenausweitung kann zu Hyperinflation führen, wie es in Ländern wie Venezuela oder Simbabwe passiert ist.
    • Es gibt oft keine klare Grenze dafür, wie viel Geld ausgegeben werden kann, was langfristig das Vertrauen in die Währung untergraben könnte.

Wissenswertes

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Glossar

Denkanstöße und weiterführende Fragen