Unmined Bitcoin
Unmined Bitcoin – Wie viele Bitcoin sind noch zu schürfen und was bedeutet das?
Beispielhafte Vorstellung: Stell dir vor, du findest eine Schatzkarte in einem alten Buch. Darauf sind 21 goldene Münzen eingezeichnet – doch nur 19 wurden bisher gehoben. Die restlichen zwei liegen tief vergraben, unter schwerem Gestein, in einem Gebiet, das nur mit enormem Aufwand zugänglich ist. Jeder weitere Spatenstich erfordert mehr Mühe – doch genau diese Knappheit macht die Münzen so wertvoll. Willkommen in der Welt der unmined Bitcoin.
Der Bitcoin ist mit seiner festen Gesamtmenge von 21 Millionen BTC ein digitales Gegenstück zu Gold: endlich, begehrt, schrittweise schwieriger zu bekommen. Doch was bedeutet es konkret, dass ein Teil der Bitcoin noch unmined – also ungeschürft – ist? Wie viele Coins fehlen eigentlich noch, und warum ist gerade das relevant für Miner, Investoren – und für dich?
In diesem Artikel schauen wir uns diese Fragen extrem gründlich an. Du lernst:
- Wie viele Bitcoin bereits gemined wurden – und wie viele noch fehlen,
- Warum die letzten Bitcoin am schwierigsten zu erreichen sind,
- Welche Rolle das Halving und der Mining-Algorithmus spielen,
- Wie sich der sinkende Vorrat an neuen Coins auf den Markt, das Mining und die Gesellschaft auswirkt,
- Welche langfristigen Effekte zu erwarten sind – und ob Bitcoin überhaupt ohne neue Coins überleben kann.
Analyse des Sachverhalts
Die maximale Anzahl von Bitcoin ist auf 21 Millionen BTC begrenzt – eine Entscheidung, die im Quellcode von Satoshi Nakamoto fest einprogrammiert ist. Diese Obergrenze schafft eine digitale Knappheit (→ auch Artikel zu FOMO), vergleichbar mit der begrenzten Menge an Gold in der Erdkruste.
Bis Mitte 2025 wurden bereits über 19,6 Millionen BTC geschürft. Das bedeutet, dass nur noch etwa 1,4 Millionen BTC unmined sind – also noch durch Mining erzeugt werden müssen. Diese verbleibenden Coins werden jedoch zunehmend schwerer zugänglich.
Metapher: Stell dir das Mining wie das Pflücken von Äpfeln an einem Baum vor. Anfangs hängen sie in Reichweite. Später musst du klettern, Leitern nutzen oder gar Spezialwerkzeuge einsetzen. Je später du erntest, desto höher hängt der Apfel – und desto mehr Aufwand ist nötig.
Aktuelle Anzahl der nur noch neu schürfbaren Bitcoin:
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Theoretische Grundlagen
Begrenzte Geldmenge: Die 21-Millionen-Grenze
Die feste Obergrenze von 21 Millionen BTC ist ein zentrales Unterscheidungsmerkmal von Bitcoin gegenüber klassischen Fiatwährungen. Wo Zentralbanken unbegrenzt Geld "drucken" können, ist die Bitcoin-Menge mathematisch fixiert – was ihn zu einem deflationären Gut macht.
Haftungsausschluss-Note
PS: Ich möchte und muss auch von Gesetz wegen ausdrücklich darauf hinweisen, dass dies weder eine Kauf-, Finanz- noch eine steuerliche oder rechtliche Beratung ist. Für deine Entscheidungen bist du in jedem Fall ausschließlich selbst verantwortlich. Du solltest dich dazu eigenständig oder bei einem fachkundigen Finanz- oder Steuerberater oder Rechtsanwalt beraten lassen. Die hier genannten Informationen könnten fehlerhaft sein und dienen daher ausschließlich der Unterhaltung. → Haftungsausschluss
→ Bevor du dich an größere Investbeträge heranwagst, tu mir bitte den Gefallen und lies unbedingt auch meinen Artikel zu Krypto-Scams!
Was bedeutet "Unmined"?
"Unmined Bitcoin" bezeichnet alle BTC, die zwar im Protokoll vorgesehen, aber noch nicht durch Mining erzeugt wurden. Sie existieren derzeit nur als Potenzial im Code und werden erst durch das erfolgreiche Lösen kryptografischer Aufgaben in der Blockchain real.
Das Bitcoin-Halving
Alle 210.000 Blöcke halbiert sich die Belohnung für das Schürfen eines Blocks – ein Vorgang namens Halving:
- 2009: 50 BTC pro Block
- 2012: 25 BTC
- 2016: 12,5 BTC
- 2020: 6,25 BTC
- 2024: 3,125 BTC
- 2028 (prognostisch): 1,5625 BTC
Metapher: Stell dir vor, du bekommst für jede geerntete Kartoffel einen Euro. Alle vier Jahre bekommst du nur noch die Hälfte – 50 Cent, dann 25 Cent. Irgendwann lohnt sich das nur noch, wenn du besonders effizient bist oder andere für die Kartoffeln mehr bezahlen. So ist es auch beim Mining.
Denkanstoß: Was bedeutet es für die Motivation der Miner, wenn ihre Belohnung immer kleiner wird – aber die Arbeit nicht weniger?
Historische Entwicklung
2009 war Bitcoin-Mining eine Spielerei für Technikbegeisterte. Jeder, der einen Laptop hatte, konnte Dutzende Bitcoin pro Tag schürfen. Mit der Zeit wurden die Rechenaufgaben schwieriger, die Konkurrenz größer – und das Mining zu einem professionellen Geschäft.
Heute gibt es riesige Mining-Farmen, die mit spezialisierter ASIC-Hardware und günstiger Energie arbeiten. Gleichzeitig ist die Umweltwirkung des Mining in den Fokus geraten – ebenso wie seine zunehmende Zentralisierung.
Praktische Anwendungen
Die Tatsache, dass immer weniger Bitcoin entstehen können, hat Auswirkungen auf:
- Langfristige Anleger: Die Knappheit kann zu Kurssteigerungen führen.
- Staaten: Einige prüfen Bitcoin als Bestandteil ihrer Währungsreserven.
- Unternehmen: Firmen wie Tesla oder MicroStrategy halten BTC als Vermögenswert.
- Miner: Ihre Rentabilität hängt direkt von der Anzahl unmined Coins ab.
Mining-Rentabilität und ihre Abhängigkeit von unmined Bitcoin
Die Rentabilität von Minern hängt wesentlich davon ab, wie viele unmined Bitcoin noch im Umlauf sind – also wie viele neue BTC sie durch das Lösen von Rechenaufgaben als Blockbelohnung erhalten können.
Solange noch unmined Coins verfügbar sind, erhalten Miner bei jedem gefundenen Block eine fest definierte Menge an neuen Bitcoin. Diese sogenannte Blockbelohnung ist derzeit der Hauptanreiz für das Mining. Daneben verdienen Miner zusätzliche Einnahmen durch Transaktionsgebühren, die Nutzer zahlen, um ihre Transaktionen priorisiert in die Blockchain aufnehmen zu lassen.
Doch mit jedem Halving halbiert sich die Blockbelohnung. Damit schrumpft der Anteil an unmined Bitcoin, den Miner als Entlohnung erhalten. Gleichzeitig steigen die technischen Anforderungen, Energiekosten und der globale Konkurrenzdruck – besonders durch den Einsatz leistungsfähiger ASIC-Hardware und günstiger Stromquellen.
Metapher: Stell dir vor, du betreibst eine Orangenplantage. Anfangs hängen die Früchte tief, du brauchst nur die Hand auszustrecken. Später wachsen die restlichen Orangen ganz oben im Baum – du brauchst Leitern, Werkzeuge, Helfer. Der Aufwand steigt, aber du bekommst pro Frucht immer weniger. Genau das passiert auch beim Mining: Die „leicht erreichbaren“ Coins sind bereits geschürft. Die letzten müssen mit viel Aufwand erkämpft werden – und bringen dabei weniger Ertrag.
Das bedeutet: Je weniger unmined Bitcoin im System verbleiben, desto schwieriger wird es für Miner, profitabel zu bleiben. Das Geschäftsmodell des Minings steht dann unter hohem Druck, sich zu wandeln – z. B. durch effizientere Technik, Zugang zu günstiger Energie oder Konzentration auf Transaktionsgebühren als primäre Einnahmequelle.
Denkanstoß: Was würde passieren, wenn es wirtschaftlich nicht mehr attraktiv ist, am Mining teilzunehmen – und das Netzwerk dadurch an Sicherheit verliert?
Auswirkungen der schrumpfenden Mining-Belohnung
Je näher die Grenze von 21 Millionen BTC rückt, desto mehr ändert sich das Bitcoin-Ökosystem:
- Miner erhalten weniger BTC → Die Transaktionsgebühren werden zur Haupteinnahmequelle.
- Ineffiziente Miner steigen aus → Konzentration bei Großanbietern.
- Gefahr der Zentralisierung → Widerspruch zur ursprünglichen Dezentralitätsidee.
Metapher: Stell dir eine Goldmine vor, in der es nur noch wenige Gramm Gold gibt. Wer große Maschinen hat, kann es noch herausholen. Kleinere Goldgräber geben auf – die Mine gehört dann den Großen.
Zukunftsaussichten und Herausforderungen
Die Bitcoin-Emission endet voraussichtlich im Jahr 2140. Danach wird es keine neuen BTC mehr geben – Miner werden ausschließlich durch Transaktionsgebühren entlohnt.
Mögliche Szenarien:
- Transaktionen werden teurer: Wenn keine Block-Belohnung mehr kommt, muss die Validierung anders bezahlt werden.
- Neue Techniken wie das Lightning Network könnten Entlastung bringen.
- Netzwerksicherheit durch Fees: Es bleibt abzuwarten, ob Gebühren allein ausreichen, um die Sicherheit der Blockchain zu garantieren.
Gesellschaftliche Auswirkungen
In einer Welt mit steigender Inflation wird Bitcoin für viele zu einem digitalen Wertspeicher. Gerade in wirtschaftlich instabilen Regionen ist das Potenzial enorm – Bitcoin kann dort helfen, das eigene Vermögen vor Geldentwertung zu schützen.
Technologische Entwicklungen
- Fortschritte bei ASIC-Hardware machen Mining effizienter.
- Einsatz erneuerbarer Energien wird wichtiger (Solar, Wasser, Geothermie).
- Second Layer-Lösungen wie Lightning erhöhen die Skalierbarkeit bei sinkenden Blockbelohnungen.
Interdisziplinäre Perspektiven
- Ökonomie: Bitcoin als deflationäre Alternative zu klassischen Währungen.
- Informatik: Mining als Fallstudie für verteilte Systeme und Konsensmechanismen.
- Philosophie: Was ist eigentlich "Wert"? Warum ist Knappheit so wirkmächtig?
- Politik: Wer kontrolliert Geld – und warum?
Wissenswertes
- Der Genesis Block (Block 0) wurde am 3. Januar 2009 erstellt – seine 50 BTC sind bis heute nicht bewegbar.
- Etwa 3 bis 4 Millionen BTC gelten als dauerhaft verloren – durch verlorene Keys oder defekte Festplatten.
- Das Bitcoin-Halving findet alle ca. 4 Jahre statt und reduziert die Neuvergabe exponentiell.
- Der letzte Bitcoin wird voraussichtlich im Jahr 2140 geschürft – danach gibt es keine neuen Coins mehr.
- Die Mehrheit der Coins ist bereits im Umlauf – es bleiben nur noch rund 1,4 Millionen BTC unmined.
- Die Mining Difficulty passt sich automatisch an – je mehr Miner, desto schwieriger die Rechenaufgaben.
- Satoshi Nakamoto besitzt schätzungsweise über 1 Million BTC – davon wurde kein einziger bewegt.
- Über 90 % aller jemals verfügbaren Bitcoin sind bereits im Umlauf.
- Der Energieverbrauch des Mining liegt schätzungsweise auf dem Niveau ganzer Länder wie Argentinien.
- Einige Miner setzen mittlerweile auf Abwärmenutzung – z. B. zum Heizen von Häusern.
Wissen - kurz & kompakt
- Die maximale Bitcoin-Menge ist auf 21 Millionen begrenzt.
- Bis 2025 wurden bereits über 19,6 Millionen BTC geschürft.
- Rund 1,4 Millionen BTC sind noch unmined.
- Durch das regelmäßige Halving sinkt die Anzahl neu geschaffener Coins exponentiell.
- Ab 2140 wird es keine neuen Bitcoin mehr geben – das Netzwerk finanziert sich dann über Transaktionsgebühren.
- Die schwindende Belohnung verändert die Rolle der Miner und könnte langfristig zu höheren Transaktionskosten führen.
Glossar
- Unmined Bitcoin: Bitcoin, die laut Protokoll noch geschürft werden können, aber bisher nicht erzeugt wurden.
- Mining: Prozess zur Validierung von Transaktionen und Erzeugung neuer Bitcoin mittels Rechenleistung.
- Halving: Regelmäßige Halbierung der Blockbelohnung, die etwa alle 4 Jahre eintritt.
- Proof of Work: Konsensmechanismus, bei dem durch Rechenarbeit Einigkeit über den Zustand der Blockchain hergestellt wird.
- Blockchain: Dezentrale Datenstruktur, in der alle Bitcoin-Transaktionen gespeichert sind.
- Fiatwährung: Klassische staatliche Währung wie Euro oder US-Dollar ohne intrinsischen Wert.
- Transaktionsgebühr: Gebühr, die Nutzer zahlen, um ihre Transaktion in die Blockchain schreiben zu lassen.
- Lightning Network: Skalierungstechnologie, die schnelle Bitcoin-Zahlungen außerhalb der Haupt-Blockchain ermöglicht.
- ASIC: Spezialhardware, die für das Bitcoin-Mining optimiert ist.
- Mining Difficulty: Schwierigkeitsgrad der Rechenaufgaben im Mining – passt sich automatisch dem Netzwerk an.
- Second Layer: Technologische Ergänzungen zur Haupt-Blockchain, die mehr Skalierbarkeit und Geschwindigkeit ermöglichen.
Denkanstöße und weiterführende Fragen
- Was bedeutet es für den Wert eines Gutes, wenn seine Menge absolut begrenzt ist?
- Wie wird sich das Bitcoin-Netzwerk ohne Block-Belohnung langfristig selbst erhalten?
- Werden Transaktionsgebühren hoch genug sein, um Miner weiterhin zu motivieren?
- Wie könnte sich das Verhalten von Investoren ändern, wenn keine neuen Coins mehr dazukommen?
- Könnte Bitcoin ein Beispiel für nachhaltige Währungspolitik werden – oder droht langfristige Inflexibilität?
oder
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