Der Bitcoin-Standard: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 15. September 2024, 23:48 Uhr
Der Bitcoin-Standard
Der Bitcoin-Standard: Die dezentrale Alternative zu Zentralbanken ist ein Buch des libanesischen Wirtschaftswissenschaftlers Saifedean Ammous, das 2018 veröffentlicht wurde. Es wird oft als essenzielles Werk zur wirtschaftlichen und historischen Bedeutung von Bitcoin bezeichnet. Ammous untersucht darin, wie Bitcoin das aktuelle Fiat-Währungssystem ersetzen könnte und argumentiert, dass Bitcoin das härteste und stabilste Geld darstellt.
Inhalt
Historischer Überblick über Geld
Im ersten Teil des Buches beschreibt Ammous die Geschichte des Geldes und betont dabei den Übergang von Rohstoffen wie Gold zu Fiat-Währungen. Er legt dar, wie sich Geldformen über die Zeit entwickelt haben, um als Tauschmittel, Wertspeicher und Recheneinheit zu fungieren. Dabei hebt er hervor, dass Fiat-Geldsysteme, die nicht durch Rohstoffe gedeckt sind, anfällig für Manipulationen und Inflation sind.
Kritik an Fiat-Währungen
Ammous kritisiert Fiat-Währungen scharf. Diese Systeme, argumentiert er, führen durch inflationäre Maßnahmen der Zentralbanken zu wirtschaftlicher Instabilität und schädigen langfristig die Vermögenswerte der Menschen. Fiat-Währungen unterliegen der Gefahr von Hyperinflation, da die Regierungen die Geldmenge unbegrenzt erhöhen können.
Bitcoin als härtestes Geld
Einer der zentralen Punkte des Buches ist die Beschreibung von Bitcoin als "hartes Geld". Aufgrund der festgelegten maximalen Geldmenge von 21 Millionen Bitcoins kann Bitcoin nicht künstlich entwertet werden. Diese mathematisch garantierte Knappheit verleiht Bitcoin, laut Ammous, die Stabilität, die andere Währungen nicht bieten können.
Dezentralität und Sicherheit
Ammous betont die Bedeutung der Dezentralität und der Sicherheit des Bitcoin-Netzwerks. Er erklärt, wie Bitcoin als dezentrales System funktioniert, bei dem tausende von Nodes die Integrität des Netzwerks sicherstellen. Die Blockchain-Technologie, die Bitcoin zugrunde liegt, macht das Netzwerk transparent, unveränderlich und widerstandsfähig gegen Manipulationen von Regierungen oder zentralen Institutionen.
Bitcoin und die Zukunft
Im letzten Teil des Buches diskutiert Ammous die potenziellen Auswirkungen von Bitcoin auf die Weltwirtschaft. Er spekuliert, dass Bitcoin als universelles Geldsystem dienen könnte, insbesondere in Ländern, die unter wirtschaftlicher Instabilität oder Hyperinflation leiden. Bitcoin könnte den Menschen Zugang zu einem stabilen Wertspeicher bieten und langfristig das bestehende Fiat-Geldsystem herausfordern.
Vor- und Nachteile
Vorteile:
- Bitcoin bietet durch seine feste Obergrenze eine stabile, deflationäre Währung.
- Die dezentrale Struktur macht es widerstandsfähig gegen staatliche Kontrolle.
- Es ist ein transparentes und unveränderliches System, das Vertrauen schafft.
Nachteile:
- Hohe Volatilität macht Bitcoin derzeit zu einem riskanten Wertspeicher.
- Der Energieverbrauch des Bitcoin-Netzwerks ist ein viel diskutierter Kritikpunkt.
- Die Akzeptanz und das Verständnis von Bitcoin sind noch relativ gering.
Einfluss und Rezeption
Der Bitcoin-Standard wurde sowohl in der Bitcoin-Community als auch in der Mainstream-Ökonomie intensiv diskutiert. Es hat dazu beigetragen, Bitcoin als legitime Alternative zu Fiat-Währungen zu betrachten und hat viele Debatten über die Zukunft des globalen Finanzsystems angestoßen.
Wissenswertes
- Ammous vergleicht Bitcoin im Buch häufig mit Gold und sieht es als digitale Weiterentwicklung von Gold als Wertspeicher.
- Das Buch hat viele Bitcoin-Befürworter dazu inspiriert, Bitcoin als langfristige Investition zu betrachten und nicht nur als spekulatives Anlageobjekt.
- Der Autor war ein früher Kritiker des Energieverbrauchs von Bitcoin, argumentiert jedoch, dass die Vorteile die Kosten überwiegen.
Wissen - kurz & kompakt
- Veröffentlichung: 2018
- Autor: Saifedean Ammous
- Zentrales Thema: Bitcoin als neues hartes Geld
- Schlüsselargument: Bitcoin könnte das bestehende Fiat-Geldsystem langfristig ersetzen
Glossar
- Bitcoin: Eine dezentrale digitale Währung, die auf der Blockchain-Technologie basiert und durch Kryptographie gesichert ist.
- Blockchain: Eine dezentrale, digitale Datenbank, die alle Transaktionen eines Netzwerks transparent und unveränderlich speichert.
- Dezentralität: Ein System, in dem keine zentrale Autorität die Kontrolle hat, sondern mehrere unabhängige Akteure das Netzwerk betreiben.
- Fiat-Währung: Eine staatlich ausgegebene Währung, die nicht durch physische Rohstoffe gedeckt ist.
- Inflation: Der Prozess, bei dem der Wert einer Währung durch eine Erhöhung der Geldmenge sinkt.
- Kryptographie: Die Wissenschaft der Verschlüsselung von Informationen, die bei Bitcoin und anderen Kryptowährungen zur Sicherung von Transaktionen verwendet wird.
- Proof-of-Work: Ein Konsensmechanismus, bei dem Teilnehmer eines Netzwerks Rechenleistung bereitstellen, um Transaktionen zu validieren und neue Blöcke zur Blockchain hinzuzufügen.
- Mining: Der Prozess, durch den neue Bitcoin erstellt und Transaktionen im Netzwerk verifiziert werden.
- Smart Contracts: Selbst ausführende Verträge mit den Bedingungen der Vereinbarung, die direkt im Code geschrieben sind und auf einer Blockchain laufen.
- Volatilität: Die Schwankungsanfälligkeit des Preises eines Vermögenswerts, z. B. des Bitcoin-Preises.
Weitergehende Fragen
- Kann Bitcoin tatsächlich als globales Währungssystem dienen, oder wird es eine Nischenrolle behalten?
- Wie könnte die Einführung von Bitcoin in Ländern mit instabilen Währungen die wirtschaftlichen Bedingungen verändern?
- Welche technologischen Innovationen könnten Bitcoin in Zukunft ergänzen oder herausfordern?
- Wie wird sich die Regulierungslandschaft in den nächsten Jahren auf die Einführung von Bitcoin auswirken?