Blocksize-War

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Der Blocksize-War

Der sogenannte Blocksize-War war eine der kontroversesten und wichtigsten Auseinandersetzungen in der Geschichte von Bitcoin. Es ging dabei um die Frage, wie groß ein einzelner Block auf der Bitcoin-Blockchain sein darf. Die Blockgröße bestimmt, wie viele Transaktionen in einem Block verarbeitet werden können, und hat direkte Auswirkungen auf die Skalierbarkeit, Sicherheit und Dezentralität von Bitcoin.

Hintergrund: Warum ist die Blockgröße wichtig?

Die Blockchain ist das Rückgrat von Bitcoin. Sie besteht aus einer kontinuierlichen Kette von Blöcken, die alle Transaktionen im Netzwerk aufzeichnen. Jeder Block hat eine festgelegte Größe, und sobald die Kapazität eines Blocks erreicht ist, müssen die restlichen Transaktionen auf spätere Blöcke warten.

Metapher: Stell dir vor, du bist in einem Bus mit begrenzter Sitzplatzkapazität. Wenn der Bus voll ist, müssen die übrigen Passagiere auf den nächsten warten. Ähnlich verhält es sich mit der Blockchain, wo die Blockgröße festlegt, wie viele Transaktionen „mitfahren“ können, bevor sie warten müssen.

Zu Beginn von Bitcoin war die Blockgröße auf 1 MB begrenzt, um die Sicherheit und Dezentralität des Netzwerks zu gewährleisten. Diese Begrenzung wurde von Satoshi Nakamoto selbst festgelegt, um sogenannte Denial-of-Service (DoS)-Angriffe zu verhindern und die Ressourcenanforderungen für das Bitcoin-Netzwerk überschaubar zu halten. Doch als Bitcoin immer populärer wurde, stießen diese 1 MB pro Block schnell an ihre Grenzen.

Das Problem der Skalierbarkeit

Mit zunehmender Nutzung von Bitcoin stieg die Anzahl der Transaktionen. Aufgrund der Begrenzung auf 1 MB Blockgröße konnten immer weniger Transaktionen pro Block verarbeitet werden, was zu einem Rückstau von Transaktionen und steigenden Transaktionsgebühren führte. Dieses Problem, bekannt als das Skalierbarkeitsproblem, führte zu einer Debatte darüber, wie Bitcoin weiterentwickelt werden sollte.

Beispiel: Stell dir eine Autobahn mit nur einer Spur vor, auf der immer mehr Autos fahren wollen. Wenn der Verkehr zunimmt, entsteht ein Stau. Genau das passierte bei Bitcoin, als immer mehr Nutzer das Netzwerk nutzen wollten, aber nur eine begrenzte Anzahl an Transaktionen pro Block möglich war.

Eine Gruppe von Entwicklern und Unternehmen argumentierte, dass die Blockgröße vergrößert werden sollte, um mehr Transaktionen pro Block zu ermöglichen und die Transaktionskosten zu senken. Sie befürworteten eine sofortige Erhöhung der Blockgröße auf 2 MB oder mehr.

Die Gegenseite, darunter viele Kernentwickler von Bitcoin, vertrat jedoch die Meinung, dass eine Vergrößerung der Blockgröße die Dezentralität und Sicherheit des Netzwerks gefährden könnte. Sie betonten, dass größere Blöcke mehr Speicher und Rechenleistung erfordern würden, was es kleineren Nodes erschwert, am Netzwerk teilzunehmen. Dies würde zu einer stärkeren Zentralisierung führen.

Die Eskalation des Blocksize-Wars

Der Blocksize-War eskalierte ab 2015, als es zu immer längeren Verzögerungen bei Bitcoin-Transaktionen kam und die Gebühren in die Höhe schossen. Verschiedene Vorschläge zur Lösung des Problems wurden unterbreitet, darunter der Bitcoin Improvement Proposal (BIP) 101, der die Blockgröße schrittweise auf 8 MB erhöhen sollte.

Doch der Konflikt erreichte 2017 seinen Höhepunkt, als es zur Abspaltung von Bitcoin kam. Eine Gruppe von Entwicklern und Minern führte eine sogenannte Hard Fork durch, was zur Entstehung von Bitcoin Cash führte. Bitcoin Cash erhöhte die Blockgröße auf 8 MB und versprach, mehr Transaktionen zu verarbeiten und gleichzeitig niedrigere Gebühren zu bieten.

Beispiel: Stell dir vor, eine Gruppe von Menschen, die im Stau steht, beschließt, eine neue Straße mit mehr Fahrspuren zu bauen, um den Verkehr zu entlasten. Diese neue Straße symbolisiert die Abspaltung zu Bitcoin Cash, das mehr Transaktionen pro Block ermöglicht.

SegWit und das Ende des Blocksize-Wars

Auf der anderen Seite des Krieges standen die Befürworter von SegWit (Segregated Witness), einer Technologie, die die Effizienz der Bitcoin-Blockchain verbessert, ohne die Blockgröße direkt zu erhöhen. SegWit ermöglichte es, mehr Transaktionen pro Block zu verarbeiten, indem es bestimmte Daten außerhalb des Blocks speicherte. Dies führte zu einer effektiven Erhöhung der Blockkapazität, ohne die Blockgröße zu ändern.

Metapher: Stelle dir vor, du hast einen Koffer, der vollgepackt ist. Mit SegWit ist es so, als ob du bestimmte Gegenstände außen am Koffer befestigst, um im Inneren mehr Platz zu schaffen.

Im August 2017 wurde SegWit durch eine Soft Fork in das Bitcoin-Netzwerk implementiert. Obwohl dies den Blocksize-War nicht vollständig beendete, führte es zu einer erheblichen Reduzierung der Spannungen innerhalb der Bitcoin-Community.

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